Prophylaxe
Um Zahnverlust zu vermeiden, bieten wir Ihnen ein Vorsorgeprogramm, das Ihnen hilft, Ihre Zahnpflege zu Hause so effektiv wie möglich zu betreiben. Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Hilfsmitteln und Produkten zur Zahnpflege, die sich außerdem ständig verändert. Wir bieten Ihnen daher professionelle Unterstützung in unserer Praxis, neben einer gründlichen Reinigung der Zähne auch die richtigen Hilfsmittel für Sie herauszufinden.
Durch das sich ständig erweiternde Angebot und ihre eignen, sich verändernden Ansprüche und sind daher regelmäßige Prophylaxebesuche sehr wichtig.
Wir beraten Sie speziell abgestimmt auf Ihr Alter, wie Sie vorbeugend Ihre Zähne möglichst lange erhalten oder ihren Zahnersatz effektiv pflegen können.
Auf den kommenden Seiten finden sie die wichtigsten Informationen rund um Zahnbeläge und deren Vorbeugung. Für eine individuelle Beratung zu Zahnbürste und Co würden wir uns freuen, Sie in unserer Praxis beraten zu dürfen.
URSACHE ALLEN ÜBELS
Plaque haftet fest auf den Zähnen. Sie ist eine gefährliche, zähklebrige Masse aus Nahrungsbestandteilen und Bakterien. Sie lässt sich nicht wegspülen (auch nicht mit der Munddusche) und kann nur mit der Zahnbürste effektiv entfernt werden.
Um Plaque besser entfernen zu können, kann sie außerdem mit einem Farbstoff sichtbar gemacht werden (Färbetabletten, Färbelösung). Wird die Plaque nicht entfernt, produzieren die Bakterien Säure, es enstehen dadurch Kavitäten (Löcher) im Zahn und der Körper reagiert auf die hohe Bakterienzahl mit einer Entzündung, um gegen die Bakterien anzukämpfen. Es kommt zur Entstehung von Karies, Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparats).
KARIESSTADIEN
Wenn die Säure der Bakterien zu lange auf den Zahn wirkt, lösen sich die Mineralien aus dem Schmelz. Man spricht von einer Demineralisation, die als kreidig weiße Stelle am Zahn erkennbar ist. Wenn ein Kreidefleck nicht remineralisiert wird, kann sich daraus ab einem bestimmten Zeitpunkt eine kleine Kavität im Schmelz entwickeln. Dieses Stadium verursacht üblicherweise noch keine oder nur wenige Schmerzen. Erst wenn die Karies ins Dentin fortschreitet, kommt es in der Regel zu Zahnschmerzen. In diesem Stadium kann die Zahnpulpa noch vital erhalten werden.
Falls die Karies die Pulpa jedoch erreicht, werden die Zahnschmerzen in der Regel stärker und es muss eine Wurzelkanalbehandlung(zu Wurzelkanalbehandlung) durchgeführt werden.
Für weitere Information zur Entstehung von Karies und dessen Therapie schauen Sie bitte hier( zu Füllungen).
PARODONTITIS
Der Zahn wird von einem Saumepithel wie von einer schützende Manschette umgeben. Das Zahnfleisch bildet am Übergang zusätzlich eine etwa 1—2 mm tiefe Furche (Sulcus). In dieser Furche kann sich Plaque sammeln und eine Entzündung verursachen. Dadurch wird das Saumepithel nach und nach zerstört: Die Plaque dringt tiefer in die sich bildende Zahnfleischtasche ein. Gleichzeitig bildet sich subgingivaler Zahnstein. Plaque und Zahnstein zerstören den Zahnhalteapparat, der Zahn wird locker. Überstehende Füllungs- und Kronenränder können den Knochenabbau beschleunigen. Für weitere Informationen zur Parodontits klicken Sie bitte hier (???).
PROPHYLAXE- DAS A UND O
Um all diese Erkrankungen zu verhindern, ist eine gute Mundhygiene das A und O. Wir empfehlen Ihnen außerdem sich zwei mal im Jahr eine Professionelle Zahnreinigung bei unseren speziell dafür ausgebildeten Zahnarzthelferinnen zu gönnen, bei der die Zähne wieder "auf Hochglanz poliert" werden. Hier können Sie sich auch angepasst auf ihre Bedürfnisse umfassend über die richtige Zahnpflege und eine zahngesunde Ernährung informieren lassen.
Diagnostik
Zur Unterstützung der Prophylaxe können verschiedene Methoden angewendet werden, um eine individuelle Risikoeinschätzung für jeden Patienten zu ermöglichen. Dazu gehören die Bestimmung der Keimzahl, die visuelle Bestimmung der Plaque und die Blutungsneigung des Zahnfleisches.
- Karies wird durch Bakterien verursacht, hauptsächlich Mutans-Streptokokken und Laktobazillen. Je mehr dieser Keime auf der Zahnoberfläche sitzen, desto mehr finden sie sich auch im Speichel. Tests können die Keimbelastung [Sichtbarmachung der bakteriellen Zahnbeläge] Sichtbarmachung der bakteriellen Zahnbeläge des Speichels messen und damit einen Hinweis auf das Kariesrisiko geben.
- Zur Sichtbarmachung der Plaque werden Färbemittel, z. B. in Tablettenform oder als Lösung, angewendet. Dabei kann alte Plaque (dunkel) von junger (hell) unterschieden werden. Zur Beurteilung der Mundhygiene in den Zahnzwischenräumen dient der Approximal-Plaque-Index, der Zahnbeläge nach einer Ja-Nein-Entscheidung beurteilt oder der QHI- Index, der eine quantitative Beurteilung der Karies vornimmt, welcher besonders bei Kindern Anwendung findet.
- Da Zahnfleischbluten die Folge von Plaque am Zahnfleischsaum ist, eignet sich die Bewertung der Blutungsneigung der Gingiva gut zur Feststellung des Mundhygieneniveaus.
Ein Blutungsindex gibt ein besseres Bild von der langfristigen Qualität als ein Plaqueindex, der schon durch einmaliges gutes Zähneputzen beeinflusst werden kann. Die Blutungsneigung dagegen verbessert sich erst nach mehreren Tagen guter Mundhygiene.
Behandlung
Mit einer Professionellen Zahnreinigung (PZR) lässt sich Plaque und hartnäckiger Zahnstein vollständig entfernen und somit Zahnfleischentzündungen und Parodontitis bekämpfen und vorbeugen. Mit speziellen Instrumenten, Pasten, dem Ultraschall- Gerät und dem Pulverstrahl- Gerät können so Beläge entfernt und die Zahnoberfläche geglättet werden. Dies hat auch einen langfristigen Effekt, da sich an die glatten Oberflächen neue Beläge schlechter anlagern können.
Fluorid schützt die Zähne.
Eine weitere wichtige Säule der Kariesprävention ist die Fluoridierung. Fluorid stärkt die Widerstandskraft der Zähne gegen Karies. Es wirkt vor allem durch direkten Kontakt mit den Zähnen. Fluoridiertes Speisesalz und Fluorid-Zahnpasta bilden die Basisfluoridierung. Fluorid-Gele, -Spüllösungen und -Lacke können diese ggf. ergänzen. Bei der professionellen Zahnreinigung werden nach der gründlichen Reinigung der Zähne ein spezielles Präparat aufgetragen, was den Zahnschmelz durch seinen hohen Fluorid- Gehalt zusätzlich stärkt.
Häusliche Pflege und Ernährung
Zahnpflege
Gesunde Zähne haben einen Feind: Bakterielle Zahnbeläge. Sie sind die grundlegende Voraussetzung für Karies, Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis) und des Zahnhalteapparates (Parodontitis). Da Zähne für das allgemeine Wohlbefinden wichtig sind, sollten sie lange gesund und widerstandsfähig bleiben.
Zur häuslichen Zahnpflege empfehlen wir eine mittelharte Zahnbürste und flouridierte Zahnpasta.
Außerdem sollten Sie ein zusätzliches Hilfsmittel zur Zwischenraumpflege verwenden. Denn jede noch so gute Zahnbürsten mit speziellen Borsten zur Zwischenraumpflege wird nicht alle Stellen erreichen können. Um auch diese sehr kariesanfälligen Bereiche zu reinigen, können Sie Zahnseide, Interdentalbürstchen oder Zahnhölzchen verwenden. Eine ausführliche Beratung bekommen Sie gern auch bei unserer
Prophylaxe- Schwester und unserer Dental- Hygienikerin, die in ihrem Prophylaxe- Shop auch die wichtigsten Hilfsmittel für Sie bereit halten.
Ganz besondere Aufmerksamkeit brauchen Zähne, die im Kindesalter neu durchbrechen und Zähne, die eine fest sitzende
kieferorthopädische Apparaturen tragen. Für neu durchbrechende Zähne sollten besondere Putztechniken wie bspw. die Querputztechnik für die 6- Jahr - Molaren, die bei den Kindern im Alter von 6 Jahren durchbrechen, angewandt werden.
Der Bereich um die Brackets, der beim Putzen mit einer Zahnbürste immer im „Putzschatten“ liegt, kann wiederum mit Flauschzahnseide
oder Interdentalbürsten gut gereinigt werden.
Zucker und Säuren sind Gift für die Zähne. Das ist weit bekannt. Doch nicht auf die Menge des Zuckers kommt es an, sondern auf die Häufigkeit.
Ernährung
Bekommen Kinder beispielsweise ein Stückchen Schokolade nach dem Mittagessen oder zu den Mahlzeiten Saft oder mal eine Limonade, ist das für die Zähne ungefährlicher als kleine Portionen zwischendurch. Wird also immer mal wieder ein Stückchen Schokolade, ein paar abgezählte Gummibärchen oder auch schon ein Stück Apfel oder ein Schluck Apfelschorle getrunken, bekommen die Bakterien immer wieder neue Nahrung und können so über einen langen Zeitraum Säure produzieren. Die Art des Zuckers ist dabei nicht entscheidend. Ob es sich nun um braunen, weißen, Trauben- oder Fruchtzucker handelt- alles können die Bakterien umsetzen.
Besonders gefährlich, da häufig übersehen, sind die versteckten Zucker:
- Fruchtzucker im Obst
- Zucker im Wasser mit Geschmack
- Zucker im Instant Tee (sog. Krümeltee)
- selbst im Ketchup ist viel Zucker!
- alle Fruchtsäfte...
Als Empfehlung für eine zahngesunde Ernährung daher unsere Tipps:
Das Logo des Zahnmännchen e.V.
Zahngesunde Ernährung
- trinken Sie als Durstlöscher Wasser oder ungesüßten Tee
- häufige Zwischenmahlzeiten (auch Obst) sollten vermieden werden
- nach kleineren Zwischenmahlzeiten sollten Sie einen Kaugummi kauen - dieser reinigt die Zähne und regt die Speichelproduktion an, was die Säure der Bakterien verdünnt
- naschen Sie zuckerfreie Süßigkeiten- eine Hilfe kann das "Zahnmännchen mit Schirm" sein, was zahnfreundliche Süßigkeiten markiert (www.zahnmaennchen.de)