Implantologie
Das Einpflanzen von Implantaten stellt heute eine anerkannte und lang haltende zahnmedizinische Behandlungsform dar. Implantate sind künstliche, zumeist aus Titan bestehende Wurzeln und können in eine Zahnlücke oder einen zahnlosen Kieferbereich operativ eingesetzt werden.
Der im Kiefer implantierte Teil ist schraubenförmig oder zylindrisch geformt. Der zweite Teil - der Implantatpfosten - wird später eingeschraubt und bietet dem Zahnersatz einen festen Halt.
Die Form des Implantatpfostens wird durch die Art des Zahnersatzes und die Position des Implantats bestimmt. Die äußere Form des Implantats richtet sich nach den individuellen Kieferverhältnissen, dem Ort der Anwendung und seiner Aufgabe als Wurzelersatz.
Alle Implantate haben eine strukturierte Oberfläche, um die Einheilphase zu verbessern, und einen hochglanzpolierten Implantathals, damit sich der Zahnfleischrand gut anlegt.
Von der operativen Vorbereitung bis zur Eingliederung des Zahnersatzes vergehen meist mehrere Monate. Während der Einheilphase wird das Implantat durch eine Abdeckschraube geschlossen. Weitere unterschiedliche Einzelteile werden zur Abformung, zur technischen Herstellung und schließlich zur Befestigung des Zahnersatzes benötigt.
Für die meisten Patienten ist dieser Eingriff weniger unangenehm als eine Zahnentfernung.
Wichtig ist, dass wir Ihren Gesundheitszustand vor der Implantation berücksichtigen können!
Informieren Sie uns bitte über
- alle Medikamente, die Sie einnehmen
- alle bestehenden Krankheiten und gelegentlichen Störungen
Bei der Implantat- Setzung arbeiten wir mit den MKG- Chirurgen Dres. Jähnichen aus Eberswalde zusammen. Die prothetische Planung erfolgt gemeinsam mit Hilfe von Modellen und Bildern. Wir freuen uns, dass seit September 2010 Dres. Jähnichen auch in Schwedt eine Zweigstelle eröffnen, um eine optimale Versorgung zu ermöglichen.
BAUTEILE DES IMPLANTATS
Diagnostik
Jeder Zahnverlust verursacht Veränderungen und Abbau des zahntragenden Kieferabschnitts.
Für ein Implantat werden sowohl eine Mindest-Knochentiefe als auch ein Sicherheitsabstand im Unterkiefer zum Nervenkanal vorausgesetzt. Die Knochentiefe wird durch spezielle Röntgendiagnostik ermittelt.
Mit einer Messkugelschablone können das vertikale Knochenangebot und die mögliche Implantatlänge festgestellt werden.
Eine weitere Variante ist Ermittlung der realen Knochenhöhe mit Hilfe einer Tiefziehschiene mit eingearbeiteten Messhülsen.
Mit einem Sägeschnittmodell kann auch die Schleimhaut geschätzt und übertragen werden.
Eine Führungsschablone legt die Lage der Implantate auf dem Kieferkamm fest und hilft bei der Implantation.
Bei digitalen Röntgengeräten kann gegebenenfalls auf die Messaufnahmen verzichtet werden, da sie über ein integriertes Messtool verfügen. Zur Detailabklärung kann es erforderlich sein, zusätzliche Aufnahmen von einzelnen Zahnabschnitten zu machen.
Durch die Dentale Volumentomographie kann die Lage der später zu setzenden Implantate im Vorfeld schon auf den Millimeter bestimmt werden.
Die langzeitprovisorische Versorgung wird daraufhin im Labor hergestellt und während des OP-Termins nach Einpflanzung der Implantate sofort eingepasst.
Der Eingriff wird in der Regel unter Lokalanästhesie geführt.
Behandlung
Je nach Zeitpunkt der Implanatat- Setzung unterscheidet man Sofortimplantate von verzögerten Sofortimplantaten und Spätimplantaten.
Die Sofortimplantation ist nur bei entzündungsfreiem Zahnfach, der so genannten Alveole, und in der Regel nur im Frontzahnbereich möglich. Das Zahnfach wird zunächst mit einer Pilotfräse mit kleinem Durchmesser vorbereitet, um dann das Knochenlager in Richtung Gaumen verbreitern zu können.
Sofortimplantation
Wenn eine Implantation 4 – 6 Wochen nach einem Zahnverlust erfolgt, spricht man von einer verzögerten Sofortimplantation, die häufig notwendig wird, wenn zu entfernende Zähne und Zahnfächer nicht entzündungsfrei waren.
Im Gegensatz zu einer Sofort-Implantation wird bei einer Spät-Implantation das Implantatbett aus dem gefestigten Knochenfortsatz des Zahnfaches heraus präpariert. Nach entsprechender Einheilzeit (Unterkiefer ca. 3 Monate, Oberkiefer ca. 6 Monate) muss das unter dem Zahnfleisch im Knochen liegende Implantat freigelegt werden.
In manchen Fällen kann nach der Implantation die künstliche Zahnwurzel sofort mit einem Provisorium versorgt werden.
EINZELZAHNERSATZ
Der Verlust einzelner Zähne lässt sich durch Implantate gut ausgleichen. Die künstliche Wurzel gibt dem Zahn einen sicheren Halt. Die Nachbarzähne müssen nicht – wie bei einer Brücke – beschliffen werden.
FREIENDVERSORGUNG MIT EINEM IMPLANTAT
Fehlt ein Zahn zur hinteren Begrenzung einer Lücke, übernimmt ein Implantat die Aufgabe eines Pfeilerzahnes zur Brückenversorgung. Die Kombination Krone/Implantat ermöglicht hier eine Brücke.
STARK REDUZIERTER RESTZAHNBESTAND – OBERKIEFER
Die herausnehmbare Brücke: Bei stark reduziertem Restgebiss bietet die Kombination von Doppelkronen und Implantaten den höchsten Komfort. Sie vermeidet im Oberkiefer die Gaumenplatte.
FESTE BRÜCKE IM ZAHNLOSEN KIEFER
Bei ausreichender Knochenstärke können Implantate als Brückenpfeiler bis in den Molarbereich gesetzt werden. Bei weniger Knochen enden die Implantatpfeiler weiter vorn. Eine „Extensionsbrücke“ ist die Alternative.
VERANKERUNGEN FÜR HERAUSNEHMBAREN ZAHNERSATZ
Besonders im Unterkiefer ist der Halt einer totalen Prothese oft problematisch. Oftmals werden Sprache und Kauen durch den unsicheren Sitz stark beeinträchtigt. Zwei bis Vier Implantate geben dem totalen Zahnersatz im Unterkiefer aber auch im Oberkiefer guten Halt.
Recall
LEBENSDAUER DES IMPLANTATS
Implantate bedüfen einer besonderen Pflege, denn auch Implantate können durch Entzündungsreaktionen verloren gehen.
Implantatgestützter Zahnersatz muss genau wie die eigenen Zähne gepflegt werden. Hierbei sollte nach Eingliederung des Zahnersatzes eine spezielle Einweisung zur Pflege des Zahnersatzes durch das Prophylaxeteam erfolgen.
Im ersten Jahr sind Prophylaxekontrollen im Abstand von 3 Monaten sinnvoll. Anschließend kann ein individueller Recall-Abstand bestimmt werden.
Doch auch bei sorgfältigster Pflege und intensiver Pflege kann es in seltenen Fällen zu Abstoßungsreaktionen durch den Körper kommen. Diese sind jedoch eher die Ausnahme. Wir beraten Sie gern individuell über Nutzen und Risiko von Implantaten.